Informationen über Moringa oleifera

Moringa - Superfood (?), Wasseraufbereiter, Zierpflanze *

Unter dem Bezeichnung Superfood werden aktuell diverse Produkte unterschiedlicher Herkunft angeboten. Auch Moringa oleifera wird aufgrund seiner zahlreichen gesunden Inhaltsstoffe häufig zu den Superfoods gezählt. Nicht nur, dass sich all seine Teile für die Ernährung nutzen lassen. Dem Moringa wird auch nachgesagt, dass er in der Lage ist, Krankheiten zu heilen und der Entstehung bestimmter Leiden vorzubeugen. Deshalb wird er seit etwa 5.000 Jahren in der ayurvedischen Heilkunst verwendet, die ebenso wie der Wunderbaum in Indien ihren Ursprung hat.
Obendrein wird der Moringa als vitalstoffreichste Pflanze der Welt beschrieben, deren Bioverfügbarkeit alle anderen Gewächse in den Schatten stellen soll. Welche Bedeutung der als Meerrettichbaum bekannte Moringa für eine gesunde und ausgewogene Ernährung tatsächlich hat, wird aktuell in Studien untersucht. Vielleicht lassen auch Sie sich beim Lesen vom Moringabaum begeistern, so dass sie ihn ausprobieren oder ihn im Garten oder auf dem Balkon selbst anbauen.

Moringa - Blätter, Samen, Blüten und Schoten
Moringa - Blätter, Samen, Blüten und Schoten


Ursprung des Moringas

Der Moringabaum (Moringa oleifera) stammt ursprünglich aus Indien, genauer aus den Provinzen Agra und Oudh, die am Fuße des Himalayas liegen. Über die Jahrtausende hat er sich in ganz Indien, Sri Lanka, Indonesien, in Afrika, in der Karibik sowie in Süd- und Mittelamerika ausgebreitet. Vielerorts wird er kultiviert, so auch seit einiger Zeit auf Fuerteventura und Teneriffa. Die Lebensdauer des Moringas beträgt durchschnittlich zwanzig Jahre, was für einen Baum vergleichsweise wenig ist. Da er jedoch außerordentlich schnell wächst - im ersten Jahr beträgt sein Längenwachstum bereits mehrere Meter - und seine natürliche Vermehrung aufgrund der flugfähigen Samen als unproblematisch einzustufen ist, braucht niemand befürchten, dass er in absehbarer Zeit aussterben wird. In der Natur findet man einen Moringa selten allein. Meist gedeiht er in großen Gruppen, in denen die Gehölze dicht an dicht stehen. Es scheint gar so, als ob sie am liebsten in Gesellschaft stehen. In Konkurrenz um die Nährstoffe aus der Umgebung geraten sie nicht, mit ihren langen Pfahlwurzeln sind sie in der Lage, diese bis zu zehn Meter tief aus der Erde zu ziehen. Mit ihrem dichten Laubwerk schützen sie sich gegenseitig vor Wind und allzu starker Sonneneinstrahlung.

Kritiken an der Wirkung des Moringa erklärbar

Wenn von den gesundheitlichen Wirkungen einer Pflanze die Rede ist und selbst, wenn diese durch verlässliche Studien nachgewiesen wurden, melden sich schnell Skeptiker zu Wort. Häufig kommen sie aus Industriezweigen, in denen eine Schmälerung des Profits befürchtet wird. Das beste Beispiel hierfür ist der Zuckerersatz Stevia, der es schwer hatte, sich gegen die Zuckerindustrie durchzusetzen. Der Moringa, der mehr kann, als Speisen und Getränken eine geschmackliche Note zu verleihen, darf also damit rechnen, auch künftig von Pharmazeuten, Schulmedizinern und Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln herabgewürdigt zu werden. Teilweise zu Unrecht, wie individuelle Erfahrungsberichte und weltweit vorgelegte Forschungsergebnisse belegen. Dass man die Menge der Inhaltsstoffe, insbesondere im Moringa Pulvers auch kritisch hinterfragen muss, können Sie in dem Beitrag: "Studien über Moringa" nachlesen.

Alle Pflanzenteile sind verwertbar

Jeder Teil des Moringabaums, also seine Blätter und Blüten, die Rinde, das Harz, die Wurzeln, Samen sowie das aus ihnen gepresste Moringaöl, sind zum Verzehr geeignet und als alternatives Heilmittel bekannt. So wird die Moringawurzel traditionell gegen Verdauungsprobleme wie Verstopfungen, Blähungen, Bauchkrämpfe, zur Kreislaufstärkung und zur Regulierung der Herztätigkeit eingesetzt. Die werden Moringasamen als fiebersenkendes und entzündungshemmendes Mittel eingesetzt, das Gelenkbeschwerden bessern soll. Auch der Darm und die Leber sollen von ihrem Verzehr profitieren.

Das Moringaöl, das auch unter der Bezeichnung Behenöl bekannt ist, kommt äußerlich zur Anwendung. Es wird als Kosmetikum oder als Einreibung bei Hauterkrankungen sowie chronischen Entzündungen benutzt. Die jungen Schoten des Moringas wurden früher zur Vorbeugung von Skorbut genutzt. Die Rinde des Moringabaums wird zur Beseitigung von Gallen- und Nierenleiden sowie als Stärkungsmittel eingesetzt. Die Blüten des Baums sollen bei Entzündungen und Muskelbeschwerden helfen. Sie sollen darüber hinaus entwässernd wirken und die Verdauung fördern.

Die meisten Vitalstoffe stecken in den grünen Blättern des Moringabaums. Sie werden gegen unzählige Krankheiten eingesetzt, zu denen Verdauungsbeschwerden, allergische Reaktionen, rheumatische Entzündungen, Viruserkrankungen sowie bakterielle Infektionen, Krebs und ein Vitalstoffmangel zählen. Da die frischen Blätter hierzulande kaum erhältlich sind, wird Moringapulver aus den Blättern genutzt, das aus den getrockneten und gemahlenen Blättern besteht. Insgesamt soll der Moringabaum bei mehr als 300 Krankheiten hilfreich sein sowie der Entstehung zahlreicher Leiden vorbeugen.

Häufig ist der Grund für gesundheitliche Beschwerden in der unausgewogenen Ernährung, im ständigen Stress sowie in einer ungesunden Lebensweise zu suchen, wobei Letztere den Stoffwechsel aus der Balance bringt, so dass dieser die aufgenommenen Nährstoffe nur unvollständig verwerten kann. Auch hier soll Moringa Abhilfe schaffen.

Moringa in der Tierheilkunde

Moringa gilt als Superfood
Moringa gilt als Superfood

Skeptiker werden einwerfen, dass bei der Linderung von Leiden häufig der Placeboeffekt eine Rolle spielt. Dieser könnte auch beim Einsatz des Moringas gegeben sein. Beim Menschen trägt der Glaube an die Wirkung eines Wirkstoffs tatsächlich zur Heilung bei. Beim Tier allerdings kann ein solcher Effekt nicht nachgewiesen werden. Dennoch hilft ihm der Moringa bei bestimmten Krankheiten. Unter anderem konnte beim Hund eine Verbesserung des Hautbilds erreicht werden, der an Leishmaniose erkrankt war. Auch andere Hautleiden, beispielsweise die Glättung des trockenen, schrundigen Nasenspiegels, die Heilung von Ekzemen sowie die Linderung von allergischen Hautreaktionen wurden in der Praxis festgestellt, wenn andere Behandlungsmaßnahmen versagt hatten.

Wichtige Inhaltsstoffe des Moringabaums

Nicht umsonst hat Moringa in den vergangenen Jahren auch in Europa immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Beinhaltet er doch mehr als 90 Nährstoffe, von denen einige für den Menschen lebenswichtig sind. Dazu zählen 18 essentielle Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Hinzu kommen die Vitamine A, B1, B2, B6, B7, C, D, E und K sowie wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalizum, Zink, Mangan, Magnesium, Selen, Kupfer, Schwefel sowie Eisen, nicht zu vergessen der Gehalt an Chlorophyll, Enzyme, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Lutein, Betakarotin sowie unzählige sekundäre Pflanzenstoffe.

Von einem ORAC-Wert sprechen Fachleute, wenn sie die antioxidative Wirkung von Obst und Gemüsesorten angeben. Es handelt sich dabei um die sogenannte Oxygen Radical Absorbance Capacity (ORAC). Viele Obst- und Gemüsesorten beinhalten Antioxidantien, jedoch ist ihre Konzentration unterschiedlich hoch. Je nach Quelle wird der ORAC-Wert von Moringa von einigen 10.00 bis zu 75.000 µmol TE/100 Gramm angegeben, während der von Bananen etwa einige 100 und der von Gojibeeren im niedrigen 10.000er Bereich liegt. Moringa ist somit eine echte Powerpflanze, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit zur Steigerung der Vitalität, zum Erhalt der Jugendlichkeit und zur Regeneration einsetzen lässt. Auch hier muss jedoch beachtet werden, dass sich die Werte auf getrocknete Moringa-Blätter und somit auf ein Pulver beziehen.

Zudem stellen die Blätter des Moringas eine hochwertige pflanzliche Eiweißquelle dar, mit der sich in vielen Regionen der Welt Hungersnöte bekämpfen ließen. Beispielsweise hat die UNESCO im Senegal die Kultivierung des Moringas als Lebensmittel angeregt. Dort wurde das Gewächs aus Unwissenheit viele Jahre lang lediglich zur Einfriedung von Grundstücken genutzt. Dafür dürfte es viel zu schade sein. Weitere Informationen enthält der Artikel "Inhaltsstoffe und Nährwerte von Moringa".

Ein bestimmtes Protein Moringasamen ist zu einer unglaublichen Leistung fähig. Es kann Schmutz und Verunreinigungen in Wasser binden und diese abscheiden. Auf diese Weise kann durch wenige Samen des Wunderbaums ein ganzer Liter Wasser gereinigt werden. Diese beeindruckende Fähigkeit wird in dem Artikel "Wasseraufbereitung mit Moringa" beschrieben.

Moringa für den täglichen Gebrauch

Wofür der Moringa genutzt wird, ob als Heilmittel, Mittel zur Prävention von Krankheiten oder zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, hängt vom Beschwerdebild und von der individuellen Einstellung ab. Wer den meerrettichähnlichen Geschmack der Blätter mag, wird sie vielleicht wie ein Gemüse zubereiten, sich einen würzigen Moringa Tee aufgießen oder das Pulver zum Verfeinern von Suppen, Saucen und anderen Speisen verwenden. Als Nahrungsergänzungsmittel oder als Heilmittel wird der Moringa in einer bestimmten Dosis verwendet. Genaueres erklärt der Artikel "Einnahme, Anwendung und Dosierung".

Anbau zu Hause

Manch einer wird vom Moringabaum fasziniert sein, nicht nur wegen seiner Wirkung. Er gehört nämlich auch zu den durchaus attraktiven Nutzpflanzen, die dank ihrer filigranen, fiedrigen Blätter auch als Zierpflanze beeindrucken. Wenngleich ihre weißen Rispenblüten mit der gelben Basis ein wenig unscheinbar wirken, verströmen sie einen angenehmen Duft, der dem von Veilchen ähnelt. Wer die Pflanze ganzjährig im Freien kultivieren möchte, muss ihr ein tropisches oder subtropisches Klima bieten. Das ist in unseren Breiten eher nicht möglich. Im Kübel, der im Winter ins Haus geholt wird, gedeiht der Moringa jedoch auch, wenngleich sein Größenwachstum nicht ganz so ausufert wie in der freien Natur. Ansonsten ist die Pflanze wenig anspruchsvoll.

Wer wissen möchte, wie der Anbau gelingt, welche Pflegemaßnahmen erforderlich sind und welcher Erntezeitpunkt der richtige ist, findet diese Informationen im Artikel "Anbau, Pflege und Ernte von Moringa". Selbst Laien können sich in der Kultivierung des Exoten versuchen. Denn ist die etwas aufwändigere Anzuchtsphase erst einmal überstanden, kann dem Baum außer Staunässe so gut wie nichts anhaben. Nicht einmal Schädlinge befallen ihn, weil seine Blätter Wirkstoffe enthalten, die auf Ungeziefer jeglicher Art abschreckend wirken. Außerdem hat man dann immer frische Zutaten für leckere Moringa Rezepte im Haus.


Wir hoffen, dass Sie auf den folgenden Seiten viel Interessantes entdecken und so manch Neues über den Moringa lernen. Und nun viel Spaß beim Lesen!.


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

Mehr Wissenswertes über Moringa:


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